Die Stadtteilinitiative um den Leon-Jessel-Platz!

Add Background Images Here
Stacks Image 3928
Stacks Image 3926

Leon Jessel war ein deutscher Komponist, er komponierte vor allem Operetten. Seinen größten Erfolg feierte er mit der Operette Das Schwarzwaldmädel, die 1917 in der Komischen Oper Berlin uraufgeführt wurde.

Über Léon Jessel

Leon-Jessel-Gedenktafel

Der Sohn eines Kaufmanns war ab 1891 zunächst in Gelsenkirchen und Mülheim an der Ruhr, später auch in Freiberg, Kiel, Stettin und Chemnitz als Kapellmeister tätig.

1911 übersiedelte die Familie nach Berlin. In seiner Berliner Zeit ab 1911 wandte sich Jessel verstärkt der Komposition von Operetten und Singspielen zu, die vor allem in Berlin, später auch in München, Hamburg und Königsberg uraufgeführt wurden. Seinen größten Erfolg feierte er mit der Operette Das Schwarzwaldmädel (Libretto von August Neidhart), die 1917 in der Komischen Oper Berlin uraufgeführt wurde.

Der große Erfolg des Schwarzwaldmädels lässt sich daran ermessen, dass es innerhalb der folgenden 10 Jahre rund 6000-mal aufgeführt wurde, unter anderem 1922 am Teatro Coliseo in Buenos Aires. Einen zweiten großen Erfolg konnte er 1921 mit der Operette Die Postmeisterin feiern.

Das populärste Werk Jessels ist wohl die Parade der Holzsoldaten. Das 1905 komponierte Stück diente 1933 als Titellied im Paramount-Zeichentrickfilm "The Parade of the Wooden Soldiers". Jessel gehörte zu den Mitgründern einer Gema-Vorläuferorganisation.

Image

Den Nationalsozialisten auf Grund seiner deutschnationalen Ansichten zunächst offenbar eher wohlwollend gegenüberstehend, ersuchte Jessel nach der Machtergreifung um Aufnahme in den Kampfbund für deutsche Kultur Alfred Rosenbergs. Er wurde jedoch abgewiesen und wenig später wegen seiner jüdischen Abstammung mit Aufführungsverbot belegt, obwohl er bereits 1894 aus der jüdischen Gemeinde ausgetreten und zum christlichen Glauben übergetreten war.

Am 15. Dezember 1941 wurde Jessel zur Gestapo-Leitstelle in Berlin-Mitte vorgeladen und festgenommen. Grund war ein 1939 geschriebener, bei einer Hausdurchsuchung gefundener Brief an seinen Librettisten Wilhelm Sterk nach Wien, in dem Jessel geschrieben hatte: „Ich kann nicht arbeiten in einer Zeit, wo Judenhetze mein Volk zu vernichten droht, wo ich nicht weiß, wann das grausige Schicksal auch an meine Tür klopfen wird.“

Von der Gestapo wurde Jessel in einem Keller des Polizei-Präsidiums am Alexanderplatz so schwer misshandelt, dass er schwer erkrankte und am 4. Januar 1942 im Jüdischen Krankenhaus Berlin verstarb.

Internet-Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Leon_Jessel

Bild Gedenktafel:
Von I,, CC BY-SA 2.5,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2225446

Bild Parade of the Wooden Soldiers:
By Bob Jagendorf
[CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)]

Das Bühnenwerk

  • Die Brautwerbung (Else Gehrke), Oper 1 Akt (1894 Celle)
  • Kruschke am Nordpol (Max Reichardt), Operette 1 Akt (1896 Kiel)
  • Große Rosinen (mit diversen anderen Komponisten; Rudolf Bernauer und Rudolf Schanzer), große Posse mit Gesang und Tanz 3 Akte (1911)
  • Die beiden Husaren (Wilhelm Jacoby/Rudolf Schanzer), Operette 3 Akte (6. Febr. 1913 Berlin, Theater des Westens)
  • Wer zuletzt lacht (Arthur Lipschitz/A. Bernstein-Sawersky), Posse 3 Akte (1913)
  • Schwarzwaldmädel (August Neidhart), Operette 3 Akte (25. Aug. 1917 Berlin, Komische Oper)
  • Ein modernes Mädel (ders.), dass. (1918 München)
  • Ohne Männer kein Vergnügen (ders.), Tanzoperette 3 Akte (1918)
  • Die närrische Liebe (Jean Kren), Singspiel (1919)
  • Verliebte Frauen (Alexander Pordes-Milo), Vaudeville (1920 Königsberg)
  • Schwalbenhochzeit (ders.), Operette 3 Akte (28. Jan. 1921 Berlin, Theater des Westens)
  • Die Postmeisterin (August Neidhart), dass. (3. Febr. 1921 Berlin, Zentral-Theater)
  • Das Detektivmädel (ders.), dass. (1921)
  • Des Königs Nachbarin (Fritz Grünbau/Wilhelm Sterk), Singspiel aus dem deutschen Rokoko 3 Akte (1923)
  • Der keusche Benjamin (Max Steiner-Kaiser/Hans Bodenstedt), Schwank-Operette 3 Akte (1923 Hamburg)
  • Meine Tochter Otto (Fritz Grünbaum/Wilhelm Sterk), Operette 3 Akte (1924)
  • Prinzesin Husch (August Neidhart), dass. (1925 Hamburg)
  • Die kleine Studentin (Leo Kastner/Alfred Möller), das. (1926 Stettin)
  • Mädels, die man liebt (dies.), ein Spiel von Jugend und Lebenslust 3 Akte (1927 Hamburg)
  • Die Luxuskabine (August Neidhart), Operette (1929 Leipzig)
  • Junger Wein (ders.), dass. (1933)
  • Die goldene Mühle (Wilhelm Sterk/Hugo Wiener nach Carl Costa), musikalisches Volksstück 3 Akte (1936 Olten)

Internet-Quelle: http://www.operone.de/komponist/jessel.html
Original-Quelle: "Die Musik in Geschichte und Gegenwart" (c) Bärenreiter-Verlag Karl Vötterle GmbH Co. KG und J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart

© 2017 Miteinander im Kiez e. V.